Eine Komposition in zwei Ausführungen: faszinierend verschieden sind die Originalfassung für 2 Klaviere der ‘Danse Macabre’ von Camille Saint-Saëns und die für zwei Klaviere bearbeitete Fassung desselben Werks in der von Horowitz revidierten Version für Klavier solo von Franz Liszt. Das dreimalige Passieren durch die Bearbeitungsmühle lässt faszinierende Unterschiede hervortreten. Ludmila Berlinskaya und Arthur Ancelle spielen sie mit jenem inwendigen Gestaltungsfeuer, das ihr Spiel immer auszeichnet.
Und dann gibt es auch noch zwei größere Liszt-Werke zu hören, die h-Moll-Sonate und ‘Après une lecture du Dante’, die erste in einer Bearbeitung für zwei Klaviere von Camille Saint-Saëns (hier in Welt-Ersteinspielung) und die zweite in einer Transkription von Arthur Ancelle.
Die Saint-Saëns-Bearbeitung der Sonate ist eigentlich eine Ausweitung, nicht eine Vergrößerung des Klangs, sondern eine Erweiterung des Blickfelds, so als habe man eine 3D-Brille aufgesetzt.
Eine interessante Klavierplatte, zweifellos!