Mit rhetorischer Geste spielen Marcello Di Lisa und sein ‘Concerto de’ Cavalieri’ Ouvertüren zu Opern von Alessandro Scarlatti und daneben auch noch einige Concerti Grossi dieses aus Sizilien stammenden Gründers der sogenannten Neapolitanischen Schule.
So kommen sehr wirkungsvolle, musikantisch zupackende und, wo möglich, auch lyrisch-kantable Interpretationen zustande. Das Ensemble spielt feingliedrig und auf Architektur bedacht, so dass Di Lisa und seine Truppe der Gefahr entgehen, eine rein dekorative Ansammlung von kraftvollen Tuttis und lyrischen Pianos abzuliefern.
Die Justesse des Affetto, also die Dosierung von Gefühl, ist dabei genauso bemerkenswert wie die orchestrale Transparenz und das Nuancierungsvermögen der Musiker. Und so kommt es hier, im Gegensatz zu einem ‘Giardino Armonico’ etwa, wo vieles in einem kontinuierlichen Band verwischt wird, zu einem detailreichen und noch wirklich geatmeten Musizieren.