2010 wurde in Basel der Nachlass des russischen Komponisten Evgeny Gunst (1877–1950) entdeckt. Mehr dazu findet der Leser hier. Nun hat die Pianistin Susanne Lang nach ihrer ersten Gunst-CD ein weiteres Programm mit Werken dieses Komponisten zusammengestellt. Zunächst erklingen die durchaus klassisch gehaltenen ‘Sieben Stücke für Violine und Klavier’, in denen das Klavier eine ebenso wichtige Rolle spielt wie die Violine. Zusammen mit der Geigerin Elena Denisova spielt Susanne Lang diese Stücke mit betonter Einfachheit, verspielt und charmant. Von den scriabinesken Klängen, wie es sie in den Werken der ersten CD gab, ist in diesen sieben Miniaturen nichts zu hören. Sie finden sich aber in der Reduktion der ‘Symphonie fantastique’. Obwohl pianistisch bereits sehr interessant, ist diese einsätzige Symphonie mit ihren knapp 18 Minuten ein starkes Stück, das Lang spannungsvoll darbietet und mit ihrem packenden Spiel das Verlangen nach dem Orchester schürt.
Die anderen Klavierwerke werden stimmungsvoll interpretiert und belegen, welch großartiger Komponist Gunst doch war.
Die zweite Hälfte der CD ist Debussy vorbehalten. In einer spannungsreichen Interpretation erweisen sich die beiden Musikerinnen als ein hervorragend harmonierendes Duo, das die Stimmungen der Violinsonate zwischen Sensualität und Leidenschaft sehr gut wiedergibt.
Hellhörig wird der Hörer auch bei der ‘Suite Bergamasque’. Die feine Kunst der kleinen dynamischen Unterschiede, der haarscharfen Abtrennung von Schwer und Leicht, von Betont und Unbetont, die ganze schöne Kultur des Musizierens kommt in dieser Interpretation zum Ausdruck.
This CD is like the first one Susanne Lang recorded for the same label, a pleasant discovery of Evgeny Gunst’s music and comprises also inspired Debussy performances.