Die schwedisch-ukrainische Pianistin Natalya Pasichnyk ist bekannt für ihre anti-russische Haltung und verbale Angriffe auf den Putin-treuen Dirigenten Valery Gergiev. Sie ist in ihrer Loyalität ihrem Heimatland gegenüber kompromisslos.
Jetzt äußert sie diese Liebe zur Heimat rein musikalisch, mit einem Programm, das Musik ukrainischer Komponisten enthält, die allesamt in einem besetzten Land komponiert haben und wie die Pianisten im Booklet schreibt, die Musik in der tragischen Geschichte des Landes möglicherweise als einzigen Trost ansahen. ‘Trost’ – »Consolatio’, so lautet der Titel der Platte, und er ist einem introspektiven und melancholischen Klavierstück von Viktor Kosenko entlehnt.
Kosenko hat, wie seine Kollegen, eine oft in der ukrainischen Volksmusik wurzelnde Musik komponiert und ist wie quasi alle Komponisten dieses Programms heute kaum noch bekannt: Vasyl Barvinsky (1888-1963), Viktor Stepanowitsch Kosenko (1896-1938), Mykola Kolessa (1903-2006),Nikolai Lysenko (1842-1912), Boris Lyatoshinsky (1895-1968), Yuliy Mejtus (1903-1997), Myroslaw Skoryk (geb. 1938), Levko Revutsky (1889-1977), Kyrylo Stetsenko (1882-1922), Valentin Silvestrov (* 1937), Arkady Filippenko (1912-1983).
Natalia Pasychnyk hat eine gute Mischung meditativ-romantischer und hoch virtuoser Werke zusammengestellt und so ist ihr ein hoch attraktives und musikalisch sehr facettenreiches, oft sehr emotionales Programm gelungen, das von ihr und ihren Partnern – darunter ihre Schwester die Sopranistin Olga Pasichnyk – engagiert, bekenntnishaft und absolut hinreißend musiziert wird.
Natalya Pasichnyk expresses all her love and affection for her native country in a program with meditative and virtuoso pieces. The performances are outstanding.