Diesmal liegen uns die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach in einer Transkription für 2 Oboen, Violine und Cello, die wiederum auf eine Bearbeitung für 2 Klaviere aus dem Jahre 1883 von Josef Rheinberger zurückgeht. Und ich muss sagen, diese hervorragende Bearbeitung des Aulos-Oboisten Martin Gebhardt öffnet neue Hörperspektiven und ermöglicht es dem Werk, sich durch einen neuen Mischklang weiterzuentwickeln und sich vom reinen Tasteninstrument zu emanzipieren.
Das Aulos Quartett leistet eine mehr als solide Arbeit und begeistert durch einen schönen Klang, präzise Dialoge und eine angenehme Homogenität. Man hätte sich vielleicht etwas mehr Lebendigkeit gerade in diesen Dialogen gewünscht, manchmal auch mehr Akzente, aber das Konzept des Aulos Quartetts geht trotzdem gut auf. Hochkarätiges Musikzieren sowie eine durchdachte Interpretation machen diese Goldberg-Variationen zu einem Hörvergnügen der besonderen Art und laden den Hörer zu einer unerwarteten Entdeckungsreise ein.