Wenn sich bei einem Komponisten das Werk größtenteils aus seiner Biographie heraus erklärt, dann trifft dies in besonderem Maße auf Dmitri Shostakovich zu. Die persönlichen Ängste, der hohe politische Druck und scharfe künstlerische Gegenwind sowie die seltenen Freuden des Lebens finden ihren Niederschlag in seinen Kompositionen. Die 24 Präludien schrieb Shostakovich nach dem großen Adrenalinschub, dem ihm seine Oper ‘Lady Macbeth von Mzensk’ verpasst hatte – vor der stalinistischen Abstrafung. Sein 8. Streichquartett ist geprägt von den Kriegserlebnissen in Dresden.
Beide Werke präsentiert das für seine ausgeklügelten Programme bekannte Dogma- Ensemble in adäquaten Adaptationen für Streichorchester. Die 24 Präludien entfalten in ihrer neuen Gestalt eine starke Wirkung. Sie sind der Spiegel von seelischer Zerrissenheit, tiefem Schmerz und trügerischer Idylle. Nicht minder ergreifend interpretiert das Dogma-Orchester Shostakovichs Opus 110: wild, leidenschaftlich, martialisch, sarkastisch und vor allem äußerst spannungsgeladen.
Gripping performances mirroring Shostakovich’s inner turmoil, his grief and his sarcastic passion.
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