Der 1956 in Mexiko-Stadt geborene Samuel Zyman lebt heute in New York, wo er an der ‘Juilliard School’ unterrichtet. Sein äußerst phantasievolles, in den Ecksätzen rhythmisch prägnantes, hoch energetisches und im Adagio sehr stimmungsvoll lyrisches und klangsuggestives Klavierkonzert stammt aus dem Jahre 1988. Es entstand kurz, nachdem Zyman an der ‘Juilliard School’ seinen Doktor gemacht hatte. Da das Textheft wenig über das Werk mitteilt und auf dem Programmblatt bloß in einer Fußnote von einer symphonischen Version spricht, holte ich mir beim Komponisten selber die fehlenden Informationen. Samuel Zyman schreibt: « Als ich dieses Werk komponierte, plante ich eine Aufführung des Stücks mit der argentinischen Pianistin Mirian Conti, der Widmungsträgerin der Konzerts, mit dem ‘Chelsea Chamber Ensemble’. Es war unmöglich, ein großes Orchester für diese Aufführung zu bekommen, die in der ‘Merkin Concert Hall’ in New York stattfand und mein New Yorker Debüt als Komponist darstellte. So konzipierte ich das Werk ursprünglich für fünf Streicher (VI, VII, Vla, Cell, Kb), fünf Bläser (Fl, Ob, Kl, Fag & Horn), und Pauken. Ich dirigierte die Uraufführung selber, und wir machten in dieser Besetzung auch eine Aufnahme von diesem Konzert. Meine Absicht war es aber, das Werk auch in voller Streicherbesetzung spielen zu lassen, was Claudia Corona bereits mehrmals mit mexikanischen Orchestern gemacht hat. Und diese symphonische Fassung mit erweiterter Streicherbesetzung wird auch für diese Einspielung benutzt. Es ist die erste Aufnahme in dieser Besetzung. » Und eine sehr gute, packende Aufnahme, füge ich gerne hinzu.
José Rolón (1876-1945), ein Schüler von Paul Dukas und Nadia Boulanger, schrieb mit dem ‘Festin de los Enanos’ (Das Festmahl der Zwerge) ein bildhaft-programmatisches Scherzo, das eine Klanghommage an Paul Dukas sein könnte. Es ist jedenfalls ein tolles Stück Musik, farbig, evokativ und einprägsam. Das Nürnberger Orchester fühlt sich offenbar sehr wohl in diesem Werk, denn es setzt es auf gutem Niveau mit viel Einsatz um.
Rolóns Klavierkonzert, das letzte Stück dieser CD, klingt weitaus mexikanischer als jenes von Zyman, es ist farbiger und genuiner in der Rhythmik, die von Claudia Corona wie auch vom Orchester mit viel Spiellust umgesetzt wird und dank der intelligenten Faktur der Komposition am Ende doch nicht nur pittoresk klingt.
Also: dies ist eine spannende und empfehlenswerte CD, an der jeder Gefallen wird, der seinen symphonisch-konzertanten Horizont ausweiten will.
Un programme intéressant et innovant, bien interprété et à recommander à chaque mélomane désireux d’élargir son horizon symphonique concertant.
Though very different these equally interesting Mexican piano concertos have been recorded in lively performances. We confidently recommend the new Tyxart release to any music lover eager to enlarge his own symphonic horizon.