Beim australischen Komponisten Malcolm Williamson kam immer alles anders als erwartet. Der 1931 geborene Musiker studierte am Konservatorium von Sydney bei Sir Eugene Goossens, doch als er achtzehn wurde, tauschte er die große Heimatinsel gegen die kleinere britische aus. In England konvertierte er zum Katholizismus (was die Queen nicht daran hindern sollte, ihn 1976 zum ‘Master of the Queen’s Music’ zu ernennen, als ersten und bislang einzigen Nicht-Briten). Er faszinierte sich so sehr für die Musik von Olivier Messiaen, dass er sich als Organist ganz seiner Richtung verschrieb und in den restlichen musikalischen Bereichen eine Musik schrieb, die eklektischer nicht sein könnte. Weil diese Musik auch nichts einbrachte, spielte Williamson auch noch als Barpianist. Bekannt wurde er, als Adrian Boult und Benjamin Britten sich für ihn einsetzten. Der Australier in England war dennoch felsenfest davon überzeugt, eine australische Musik zu schreiben: « I am certain that my music is characteristically Australian, though I have never tried to make it so. We Australians have to offer the world a persona compounded of forcefulness, brashness, a direct warmth of approach, sincerity which is not ashamed, and more of what the Americans call ‘get-up-and-go’ than the Americans themselves possess. »
Das Erste Klavierkonzert von 1957 und das Doppelkonzert mit Streichern von 1971 sind ungemein verspielt und bewegungsreich, rhythmisch, ohne motorisch im Sinne von Prokofiev zu sein. Dennoch läuft die Musik auf eine Art Wettrennen zwischen Orchester und Klavier(en) hinaus. Das gilt eigentlich für alle Konzerte, obwohl die Klangsprache mit der Zeit etwas moderner und substanzreicher wird. Am reizvollsten sind in diesen Werken sicher die langsamen Sätze, die mit schönen und gefühlvollen Melodien aufwarten.
Die sechs Konzerte werden von Piers Lane mit einem Maximum an Differenzierungsvermögen gespielt, und da auch Howard Shelley aus dem Orchester viele Farben herausholt, findet Malcolm Williamsen mit ihnen engagierte Interpreten, die seine Musik optimal zur Wirkung bringen.
With their virtuoso rhythmic fast movements and beautiful Largos or Andantes Malcolm Williamson’s Piano Concertos are quite enjoyable. The music is well served by the very active Piers Lane and the Tasmanian Symphony under Howard Shelley.