Vollblütige, farbige und stimmungsvolle Aufnahmen weniger oft zu hörender Werke von Antonin Dvorak füllen die ersten drei CDs der ‘Kuchar Edition’ von Brilliant Classics. Der heute 55-jährige amerikanisch-ukrainische Dirigent Theodore Kuchar bringt neben den Farben auch viel Dynamik in die Musik. Manchmal ist das des Guten ein bisschen viel und die Präzision des Orchesterspiels leidet darunter, aber im Großen und Ganzen sind diese CDs doch sehr interessant und spannend.
Die Suiten und Filmmusiken von Dmitri Shostakovich dirigiert Kuchar sehr effektvoll, doch die im Music-Hall-Stil gemacht Aufnahme ist klanglich zu brillant, die Musik bekommt einen zu starken Unterhaltungscharakter und wirkt letztlich zu billig für das, was der Komponist hier an Könnern und Orchestrierungskunst investiert hat.
Die Smetana-Einspielungen leiden unter einem zu ‘harten’ Klang. Wäre der Sound flexibler, runder und geschmeidiger, hätte das den Interpretationen sehr viel nutzen können. Kuchar ist auch hier ein farbenreich gestaltender Interpret, der das Sentimentale eliminieren wollte und dabei leider in einem intensiven Musizieren den Lyrismus und die Poesie der Musik von Smetana mit über Bord geworfen hat. So fehlt einem dann doch recht viel in diesen Aufnahmen.
Die Kuchar-Einspielung von Carl Nielsens sechs Symphonien gilt als einer der erfolgreichsten Nielsen-Zyklen überhaupt. Die Interpretationen sind das Ergebnis eines sehr natürlichen Musizierens, das dem Effektvollen nicht ausweicht, aber es auch nicht übertreibt. Auch an Farben mangelt es nicht, und so werden alle Symphonien spannend, spannender als in den meisten anderen Aufnahmen.
Ein fulminant dargebotenes lateinamerikanisches Programm füllt die letzte der 13 CDs.