Johannes Brahms: Cellosonaten Nr. 1 & 2; Cellosonate D-Dur op. 78 (nach der Violinsonate); Daniel Müller-Schott, Cello, Francesco Piemontesi, Klavier; 1 CD Orfeo C979201; Aufnahme 01/2018, Veröffentlichung 07/08/2020 (79'02) - Rezension von Remy Franck
Diese Aufnahme der beiden Cellosonaten von Johannes Brahms (1833-1897), gekoppelt der für Cello arrangierten Violinsonate op. 78, überzeugt mit ihrem sehr persönlichen, differenzierten und tiefschürfend nuancierenden Musizieren. Zwischen Daniel Müller-Schott und Francesco Piemontesi gibt es ein solches Geben und Nehmen, dass man seine helle Freude daran hat. Die beiden verstehen es zudem hervorragend, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Cellosonaten herauszustellen. Nach dem resolut und entschlossen drängenden Musizieren der e-Moll-Sonate gehen sie die altersweise Sonate in einer leidenschaftlichen und reflektiven Interpretation an, die mit viel Sinn fürs kleinste Detail und feinsten Nuancen gespielt wird, ohne dass die beiden das visionäre Ganze aus dem Auge verlieren würden.
Die relativ oft gespielte Violinsonate in der Cellofassung bekommt hier eine Rhetorik und eine Eleganz, die der Violinversion in nichts nachsteht.
This recording of the two cello sonatas by Johannes Brahms (1833-1897), coupled with the violin sonata op. 78 arranged for cello, convinces with its very personal, differentiated and profoundly nuanced music-making. Between Daniel Müller-Schott and Francesco Piemontesi, there is a truly appealing giving and taking. The two of them also understand perfectly how to bring out the different characters of the two cello sonatas. After the resolute and pressing music of the E Minor Sonata, they approach the age-old sonata in a passionate and reflective interpretation, played with a great sense for the smallest detail and the finest nuances, without losing sight of the visionary whole.The relatively often played violin sonata in the cello version gets here a rhetoric and an elegance that is in no way inferior to the violin version.