Mit einer schrägen Interpretation des Mouvement de valse hésitation aus Poulencs L’invitation au château beginnt dieses fesselnde Programm, das sich von den üblichen Pfaden abhebt. Aber das ist nicht das einzig Interessante. Das Album besticht auch durch die kommunikative Kraft der drei Musiker, die einen ungewöhnlichen Enthusiasmus und einen ansteckenden Humor an den Tag legen. Das spürt man, und das gefällt. Das Spiel des Schweizer Klarinettisten und Improvisators Reto Bieri ist nicht nur wegen seiner Virtuosität und seiner Beherrschung des Atems überwältigend. Er holt auch außergewöhnliche Nuancen aus seinem Instrument heraus und spielt zudem mit einer derartigen Gestaltungsphantasie, dass man nur staunen kann. Patricia Kopatchinskaja und Polina Leschenko sind auf der gleichen Wellenlänge und technisch ebenfalls herausragend.
Die brillante Sonate von Francis Poulenc bietet den drei Interpreten reichlich Gelegenheit, sich mit der ungebändigten Fantasie und den dramatischen Ausbrüchen eines Komponisten zu messen, dessen angeborener Sinn für Humor hier Triumphe feiert.
Der 1947 geborenen Paul Schoenfield komponierte sein Trio für Klarinette, Violine und Klavier im Jahr 1990. Es besteht aus vier Sätzen: Freylakh, Marsch, Nigun sowie Kozatske und stützt sich weitgehend auf die traditionelle Klezmer-Musik des aschkenasischen jüdischen Volkes in Osteuropa. Es ist auf diesem Album in einer energetischen und explosiven Darbietung zu hören.
Nicht weniger kraftvoll und inspiriert klingen die kleineren Stücke des Programms sowie Bartoks ‘Kontraste’ für Violine, Klarinette und Klavier, das von dem Jazz-Klarinettisten Benny Goodman in Auftrag gegeben wurde. Ich habe es selten so wirkungsvoll gehört, mit seiner faszinierenden Mischung aus Fragmenten ungarischer Volksmusik, verwoben mit Jazz- und Blueseinflüssen.
This captivating and very special program begins with a quirky interpretation of the Mouvement de valse hésitation from Poulenc’s L’invitation au château. But that is not the only interesting thing. The album also impresses with the communicative power of the three musicians, who display an unusual enthusiasm and an infectious sense of humor. You can feel that, and you will like it. The playing of Swiss clarinettist and improviser Reto Bieri is not only overwhelming because of his virtuosity and his mastery of the breath. He also brings out extraordinary nuances from his instrument and plays with such creative imagination that one can only marvel. Patricia Kopatchinskaja and Polina Leschenko are on the same wavelength and are also technically outstanding.
Francis Poulenc’s brilliant sonata offers the three performers ample opportunity to measure themselves against the unbridled imagination and dramatic outbursts of a composer whose innate sense of humor celebrates triumphs here.
Born in 1947, Paul Schoenfield composed his trio for clarinet, violin and piano in 1990, consisting of four movements: Freylakh, March, Nigun as well as Kozatske and is largely based on the traditional klezmer music of the Ashkenazi Jewish people in Eastern Europe. It can be heard on this album in an energetic and explosive performance.
No less powerful and inspired sound the smaller pieces on the program as well as Bartok’s ‘Contrasts’ for violin, clarinet and piano, which was commissioned by jazz clarinetist Benny Goodman. I have rarely heard it so effective, with its fascinating mixture of fragments of Hungarian folk music interwoven with jazz and blues influences.