Markus Poschner lässt Bruckner im ersten Satz der Neunten Symphonie selbstsicherer auftreten als das bei anderen Dirigenten der Fall ist. Im zweiten Satz scheint er sogar die Faust zu ballen, wenn er sich nicht gar in den Holzbläsern und vor allem im hier sehr schnellen Trio mokiert. Poschner erreicht dabei in den zwei ersten Sätzen eine klangliche Transparenz, die die ganzen Bläser sehr präsent und charakteristisch werden lässt.
Schmerzvoll beginnt das Adagio, das Poschner durchgehend sehr kantabel und in einer differenzierten Interpretation sehr unterschiedlich stimmungsvoll werden lässt.
Ebenfalls in diesem Album enthalten ist die selten zu hörende Studiensymphonie (manchmal als Symphonie 00 bezeichnet) vor, die der Komponist 1863 im Alter von 39 Jahren zu Papier brachte und die noch nicht wie ‘richtiger Bruckner’ klingt und auch in der Form etwas disparat wirkt.
Wer das Werk nicht kennt, könnte es leicht als ein ihm unbekanntes Werk Schumanns, vielleicht auch Mendelsohns identifizieren. Dennoch ist diese Symphonie durchaus kein unoriginelles Werk. Markus Poschner dirigierte es in einer Interpretation, die sehr kraftvoll, farbig und lebendig ist und der Musik ein Maximum an recht jugendlicher Ausdruckskraft gibt.
In the first movement of the Ninth Symphony, Markus Poschner makes Bruckner seem more confident than other conductors. In the second movement, he even seems to be clenching his fist, when he is not mocking through the woodwinds and especially in the very fast trio. In the first two movements, Poschner achieves a tonal transparency that makes the entire wind section very present and characteristic.
The Adagio begins painfully, but Poschner makes it very cantabile and atmospheric with a differentiated interpretation.
Also on this album is the rarely heard Study Symphony (sometimes referred to as Symphony 00), which the composer committed to paper in 1863 at the age of 39. It does not yet sound like the « real Bruckner » and is somewhat uneven in form.
Anyone unfamiliar with the work could easily mistake it for an unknown work by Schumann, or perhaps even Mendelsohn. However, this symphony is by no means an unoriginal work. Markus Poschner is conducting it in a very powerful, colorful, and lively interpretation, giving the music a maximum of youthful expressiveness.