Diese Einspielung vereint jüngste Werke von Lindberg. Sie zeigt seine aktuellen stilistischen Präferenzen wie rundere Klangwelten. Treu geblieben ist er aber reichhaltigen Besetzungen mit resultierenden Klangopulenzen, pentatonischen Skalen sowie energetischen Wechseln.
Das in diesem Jahr entstandene Konzert wird wiederum vom Charakter des Soloinstruments, der Bratsche, geprägt, die den schillernden Klang der Violine mit dem warmen des Cellos vereint. Dabei hat er es bei der klassischen Besetzung des Orchesters belassen, sogar ohne Pauke. Die drei verbundenen Sätze nutzen gemeinsam das Material, wobei verschiedene Charaktere die sonst üblichen zwei Themen ersetzen.
Widmungsträger Lawrence Power hat das Bratschenkonzert auch uraufgeführt. Mit seiner Musikalität sowie der souveränen Beherrschung des Instruments bietet er sich geradezu als derjenige an, der die weichere, aber immer noch kraftvolle und fordernde Solostimme in eine überzeugende Interpretation umsetzen kann. So zeigt er das Werk als neue Möglichkeit für die Viola in einer sehr hörenswerten Darstellung.
Absence entstand im Auftrag für die Philharmonie in Rotterdam zum 250. Jahrestag von Beethovens Geburt. Neben Zitaten aus der Musik wie der Klaviersonate Les Adieux wurde Lindberg von den Konversationsheften Beethovens angeregt, in denen Unbedeutendes neben philosophierenden Ideen ihn zu einem kontrastreichen Ansatz führten.
Die als Auftrag vom Chicago Symphony Orchestra entstandenen Serenades scheinen für Lindberg fremd zu sein, da er sonst nie im klassischen Sinn Nachtmusiken geschaffen hat. Statt einer für ihn ungewohnten nur langsamen Textur täuscht er ein langsames Gefühl vor, dass aber in verschiedene Richtungen, mit großen Schnitten und schnellen Wechseln ausbüxt, indem er die flirrende Virtuosität des Orchesters vorsieht und so ungezähmte Musik schafft.
In allen drei Werken formt einmal mehr das Finnische Radio Symphonie Orchester unter der Leitung von Nicholas Collon die Partituren zu Hörbarem. Mit seinem prägnant klaren Antritt zeigt es die vielschichtigen Aspekte der Musik durchsichtig agierend auf. Mit der Musik von Lindberg erfahren, bietet es darüber hinaus die Gewähr, immer die strukturellen Momente zu erfassen und sinnlich erfahrbaren Gesten ausdrucksvoll darzustellen.
This recording brings together most recent works by Magnus Lindberg. It shows his current stylistic preferences such as rounder sound worlds. But he has remained true to rich instrumentation with resulting sound opulence, pentatonic scales and energetic changes.
The concerto, which was created this year, is again characterized by the character of the solo instrument, the viola, which combines the shimmering sound of the violin with the warmth of the cello. He has kept the classical orchestral instrumentation, even without timpani. The three connected movements use the material together, with different characters replacing the usual two themes.
Dedicatee Lawrence Power premiered the viola concerto. With his musicality and confident command of the instrument, he is the perfect person to translate the softer, but still powerful and demanding solo voice into a convincing interpretation. He shows the work as a new possibility for the viola in a performance that is well worth listening to.
Absence was commissioned by the Rotterdam Philharmonic for the 250th anniversary of Beethoven’s birth. In addition to quotations from music such as the piano sonata Les Adieux, Lindberg was inspired by Beethoven’s conversation books, in which insignificant things alongside philosophical ideas led him to a contrasting approach.
The Serenades, commissioned by the Chicago Symphony Orchestra, seem to be foreign to Lindberg, as he has never written night music in the classical sense. Instead of a slow texture, which is unusual for him, he creates a slow feeling that escapes in different directions, with large cuts and quick changes, by allowing for the shimmering virtuosity of the orchestra and thus creating untamed music.
In all three works, the Finnish Radio Symphony Orchestra, under the direction of Nicholas Collon, once again shapes the scores into something audible. With its concise, clear approach, it shows the multi-layered aspects of the music in a transparent manner. Experienced with Lindberg’s music, it also offers the guarantee of always grasping the structural moments and expressively presenting sensually perceptible gestures.