Diese Interpretationen der Symphonien Nr. 7, 8 und 9 von Antonin Dvorak haben mich zutiefst verärgert. Bychkov dirigiert nicht Dvorak, sondern benutzt diesen, um sich selber zur Schau zu stellen. Er überfrachtet die Musik mit Akzentuierungen und Gefühlsergüssen, die nicht dazu gehören. Er schafft Texturen, die so detailreich sind, dass man vor Bäumen den Wald nicht mehr sieht, und das symphonische Bild zerfällt. Er lässt die Musik rustikal werden, wo sie Drive und Schwung verdient hätte, er benutzt Rubati, die alles andere als natürlich und spontan wirken, sondern eher manieriert und kitschig, er produziert Aufgeblasenes, wo Einfachheit am Platz gewesen wäre, und man hat ständig den Eindruck, der Dirigent wolle partout etwas Neues versuchen, und eben dieses Recherchierte stört, weil es nirgends logisch und opportun klingt. Ich höre hier mehr Bychkov als Dvorak und das ist definitiv schlecht. Der Dirigent sollte im Dienst des Komponisten stehen und nicht umgekehrt.
These interpretations of Antonin Dvorak’s Symphonies Nos. 7, 8 and 9 have deeply annoyed me. Bychkov does not conduct Dvorak, but uses him to show off. He overloads the music with accents and emotional outpourings that don’t belong. He creates textures so rich in detail that you can no longer see the wood for the trees, and the symphonic picture falls apart. He lets the music become rustic where it deserves drive and verve, he uses rubati that are anything but natural and spontaneous, but rather mannered and kitschy, he produces pomposity where simplicity would have been appropriate, and one constantly has the impression that the conductor is determined to try something new, and this very research is disturbing because it doesn’t sound logical or opportune anywhere. I hear more Bychkov here than Dvorak, and that is definitely bad. The conductor should serve the composer, not the other way around.