Was einem sofort auffällt bei diesem Programm ist, dass Elisabeth Leonskaja sich um einen besonders schönen Klavierklang bemüht. Die Modernität der Kompositionen will sie offenbar nicht akzentuieren, sondern mildern. Sie tut das mit einer faszinierenden Nuancierungskunst, einem subtilen Spiel mit den Farben und einem hörbaren Bemühen um Stimmungen. Sie tendiert – im Gegensatz zu Pollini, um nur ihn zu nennen – zu atmosphärischen Ausdrucksparametern.
Das zeigt sich sofort in der inspirierten und überlegenen Interpretation von Alban Bergs Opus 1.
Auch die Schönberg-Stücke sind auf ihre Weise stimmungsvoll, manchmal verhalten humorvoll oder aber auch sehr nachdenklich.
In den 1936 komponierten dreisätzigen Variationen op. 27 von Anton Webern gelingt es Elisabeth Leonskaja durch ein feines, kontrolliertes, vielschichtiges Spiel, das von der Tontechnik optimal eingefangen wurde, die Modernität des Werkes deutlich zu machen, ohne ihre Suche nach Stimmungen aufzugeben.
What is immediately noticeable about this program is that Elisabeth Leonskaja strives for a particularly beautiful piano sound. She clearly does not want to accentuate the modernity of the compositions, but rather to soften it. She does this with a fascinating art of nuance, a subtle play of colors and an audible effort to create moods. Unlike Pollini, to name but one, she tends toward atmospheric parameters of expression.
This is immediately apparent in her inspired and superior interpretation of Alban Berg’s Op. 1.
The Schönberg pieces are also atmospheric in their own way, sometimes cautiously humorous or very thoughtful.
In Anton Webern’s three-movement Variations, op. 27, composed in 1936, Elisabeth Leonskaja’s fine, controlled, multi-layered playing, perfectly captured by the sound engineering, succeeds in making the modernity of the work clear without abandoning her search for moods.