Wiederveröffentlichung (bei Euroarts) eines 1985 für den Stuttgarter Südfunk gedrehten Fernsehfilms, der bereits bei Arthaus Musik erschienen war. Die Aufzeichnung entstand 1985 in Mailand, wo Verdis Requiem zum 200. Geburtstag des Dichters Alessandro Manzoni am Uraufführungsort, der Kirche von San Marco, wiederaufgeführt wurde. Ganze zwei Stunden lang zeigt sie Abbado bei ganz ausführlichen Proben mit dem Orchester allein, mit den Sängern und einem Repetitor am Klavier sowie mit dem ganzen Ensemble in der Kirche. Dass zwei Soprane und zwei Tenöre proben, ist darauf zurück zu führen, dass Caballé und Dvorsky nur in einem der Konzerte sangen.
Abbados wohl am meisten benutzte Wörter sind ‘meno’ (weniger) und ‘piano’. Das zeigt, worauf er aus war und was man indirekt in seiner acht Jahre später für DG entstandenen Wiener Schallplattenaufnahme nachvollziehen kann: Sein Verdi-Requiem zielt nicht vorrangig auf Dramatik ab, sondern Abbado will dabei ein tiefgreifendes Erlebnis erzeugen, er will dem oft als Opern-Requiem bezeichneten Werk ein Maximum an Seele einhauchen. Der Film beschränkt sich ausschließlich auf Abbados Probenarbeit. Er bringt weder Hintergrund (sieht man mal von den skurrilen Werbefotos ab, die manchmal eingeblendet werden) noch, und das ist schmerzlicher, ein Interview, in dem Abbado seine Sicht des Werkes zusätzlich erläutert hätte.
Interessant ist es, einem Sänger wie Samuel Ramey wieder zu begegnen (Ramey ist heute 73 Jahre alt, singt aber noch hin und wieder), oder auch dem Tenor Peter Dvorskys, der einige Jahre lang exzeptionelle Tenorqualitäten entwickelte, seine Karriere aber relativ früh beendete. Er wurde 2006 Direktor der Staatsoper in Kosice und leitet heute ein Musikfestival in der Slowakei.
Le film documente exclusivement les répétions (à divers stades de la production) du Requiem de Verdi par Abbado et son ensemble.
This documentary shows a two hours long compilation of Abbado’s rehearsal work for the Verdi Requiem at different stages of the production.