Claudio Abbado war zwölf Jahre lang Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Sein Abschiedskonzert im April 2002 war kein Abschied, denn er kam öfters zurück zum Orchester, zuletzt 2013, im Jahr seines 80. Geburtstags. Zwei Werke der Romantik mit direktem bzw. indirektem Shakespeare-Bezug hatte er aufs Programm gesetzt: Hector Berlioz’ ‘Symphonie fantastique und Felix Mendelssohns Musik zum ‘Sommernachtstraum’.
Die Interpretation der Sommernachtsmusik ist ganz entspannt und ungemein farbig.
Im Gegensatz zu seiner regelrecht ekstatischen Aufnahme der ‘Symphonie Fantastique’ mit dem ‘Chicago Symphony’ (1983, DG) sind die Episoden eines Artistenlebens, komponiert von dem unbändigsten aller französischen Komponisten, in diesem Mitschnitt viel, viel ruhiger geworden. Wo immer es geht, akzentuiert Abbado den Lyrismus der Musik und bringt sie in ein feines Schweben.
Dabei bleibt sein Sinn für Spannungsauf- und Spannungsabbau wach, aber die phänomenale Innenspannung seiner Einspielung aus Chicago erreicht er nicht. In den beiden letzten Sätzen wirkt die Musik sogar etwas träge, und man denkt wehmütig an das Fieberhafte des amerikanischen Orchesters.
Besides a refined and extremely colorful music for the Midsummer Night’s Dream, Abbado conducts in this very last concert with the Berlin Philharmonic Hector Berlioz’ Symphonie Fantastique in a rather restrained manner. Though the music is often beautifully lyrical and flexible, the last two movements unfortunately lack this outstanding and electrifying power we once heard in the conductor’s Chicago recording.