Wichtiger als die Opuszahl, die bei der Kammermusik von Antonin Dvorak eher zufällig zustande kam, ist die Einordnung im Verhältnis zu anderen Kompositionen. So entstand das Erste Klavierquartett direkt vor der 5. Symphonie, und dem Zweiten folgt unmittelbar die 8. Symphonie. Während im Ersten Quartett Elemente der Volksmusik eher zurückhaltend verwendet werden und die Verarbeitung der Themen noch zögerlich erscheinen mag, kann das spätere Werk der Gattung mit beiden Komponenten brillieren.
Daraus spricht die Vergewisserung über die eigenen Fähigkeiten, die er in den fünfzehn Lebensjahren, die zwischen beiden Kompositionen liegen, persönlich für sich gewonnen hatte und auch die einhellige Anerkennung, die er bei Kritik und Publikum nunmehr erlangt hatte.
In loser Folge veröffentlicht das Label Outhere Aufnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit der ‘Chapelle Royale’ entstehen. Die aufführenden Künstler, das ‘Busch Trio’ und der Bratschist Miguel Da Silva, früher Mitglied im ‘Quatuor Ysaÿe’, haben als ‘Artists in Residence’ bei der ‘Chapelle Royale’ zueinander gefunden und ihr ausgezeichnetes Einvernehmen mit dieser Zusammenarbeit dokumentiert.
Das junge englische Trio, das sich vor fünf Jahren formte, hat einen eigenen Tonfall entwickelt, der weitere schöne musikalische Momente erwarten lässt. Miguel Da Silva kann schon einen größeren Erfahrungshorizont beanspruchen. In den die Bratsche heraushebenden Momenten wie am Anfang des Finalsatzes des zweiten Quartetts beweist er mit feinem Gespür seine exquisite Musikalität und die schöne Tongebung seines Spiels. Doch nutzt er diese Momente nur musikalisch und bliebt dem Ensemblegedanken treu, so dass sich die nahtlose Zufügung zu dem Trio ergibt. Wie der Bratschist selber sagt, zeichnet sich die Aufnahme durch Kultur und Sensibilität und einen klaren Aufbau aus. Ein wenig mehr Expressivität und Wagemut in der Darstellung hätte vielleicht die Sicherheit des Spiels herausgefordert, aber den musikantischen Charakter gerade bei Dvorak belebt.
Antonin Dvorak’s piano quartets are presented by the Busch Trio and the viola player Miquel Da Silva in fine and balanced performances. A little more spontaneity would have enhanced the underlying musical vitality.