Auf ihrer Erforschung der Kompositionswelten des Pierre Rode sind der Geiger Friedemann Eichhorn und Dirigent Nicolas Pasquet, meistens mit dem Philharmonischen Orchester Jena, nunmehr mit der Einspielung der beiden noch nicht aufgezeichneten Violinkonzerte an einem Ende angekommen. Die beiden Konzerte werden von zwei als ‘Airs variés’ bezeichneten einsätzigen Werken gerahmt. Da Rode sowohl komponierte als auch selber Violine spielte, sind seine Werke trotz ihrer technischen Anforderungen an den Solisten immer auch geigerisch geschrieben und somit angenehm zu spielen. Das rührt auch daher, dass seine Werke auf Schwung, melodische Gestalt und Brillanz ausgerichtet sind und weniger auf die Häufung rekordverdächtiger technischer Herausforderungen.
Auch die beiden ‘Airs variés’ zeugen von Pierre Rodes Kompositionskunst. Die jeweils fünf Variationen sind ihrem Titel entsprechend luftig und elegant, ohne platt zu sein.
Mit Friedemann Eichhorn haben diese Stücke einen hochkarätigen Solisten gefunden, der mit großem musikalischem Ausdruck und genauer Kenntnis der Werkentstehung die Seele der Kompositionen erfasst und an das Ohr des Hörers vermitteln kann. Dazu tragen auch die von ihm verfassten Kadenzen bei. Seine Begleiter aus Jena zeigen die beständigen Qualitäten eines Orchesters außerhalb der Zentren, die sehr gut gefallen, ohne zu überwältigen. Durch die stilistisch einheitliche Einspielung kann das Gesamtwerk dieses außerhalb der Geigerwelt zu Unrecht kaum bekannten Komponisten nunmehr in qualitativ hochwertigen Ausnahmen studiert werden.