Süßer Schmerz… Ramiro ist nicht bereit, die ihn zurückstoßende Arminda aufzugeben. In zwei Arien singt er voller Entzückung von seiner Entschlossenheit, die Geliebte zu erobern. Valer Sabadus bringt diese Mischung aus Liebe, Schmerz und Hoffnung in einen herzbetörendem Gesang ein. Nicht weniger hinreißend ist er als Cecilio, als Sesto und Idamante. Seine flexible, wunderbar reiche Stimme und eine exzeptionelle Atemführung erlauben ihm lange Legati von makelloser Schönheit. Das macht Sabadus so leicht keiner nach. Bemerkenswert sind auch die sichere Intonation, selbst wenn die Stimme große Intervalle bewältigen muss (wie etwa in ‘Il tenero momento’ aus ‘Lucio Silla’), die sicher ausgeführten Koloraturen, das stellenweise subtilst eingesetzte feine Vibrato, die unbegrenzten Farbtöne, die großartige Schattierungskunst….
Neben den vier Kastraten-Arien ist auch noch die für Mezzosopran geschriebene Cherubino-Arie aus ‘Le Nozze di Figaro’ zu hören. ‘Sento un affetto, ….Sospiro e gemo…, Palpito e tremo’, nicht oft wurden Da Pontes Text und Mozarts Musik so präzise umgesetzt. Der einzige Wermutstropfen: nach 50 Minuten ist die Silberscheibe mit der Goldstimme zu Ende. Da gibt’s nur eines, erneut auf Start drücken. Das Suchtpotential dieser CD ist hoch, sehr hoch, und daran haben auch Michael Hofstetter und sein hervorragendes ‘recreation’-Orchester ihren Anteil. Bravi tutti!
Valer Sabadus’s rich timbre, his outstanding technique and his subtle art of characterizing have everything which this repertoire needs. The beauty of the singing and the emotion Sabadus is able to convey at the same time are miraculous.