Auch mit dieser CD bestätigt das Boulanger Trio wieder einmal, dass es zu den momentan besten Ensembles dieser Gattung gehört. Schon bei den Kakadu-Variationen wird klar, dass die Boulangers das Beethovensche Streichtrio nicht unbedingt in der Tradition der Trios von Haydn und Mozart sehen, sondern viel eher in deren Erweiterung. Die Interpretinnen machen dies durch eine zum Teil strengen Sprache deutlich, die sich von den ‘unterhaltsameren’ Trios von Beethovens Vorgängern unterscheidet. Was aber nicht heißen will, dass die drei hier vorliegenden Werke nicht unterhaltsam dargeboten werden. Das Boulanger Trio versteht es gekonnt, die Beethovensche Form mit ihren innovativen Ideen und ihrer anspruchsvollen Sprache mit musikantischem Charakter, Leichtigkeit und einem ‘trialogreichen’, dynamischen Spiel zu kombinieren.
Der musikalische Fluss ist drängend, lässt die Musikerinnen aber in den langsamen Passagen immer wieder innehalten. So kommen drei sehr kompakte, abwechslungsreiche und spannungsgeladene Interpretationen zustande, bei denen spieltechnisch allerhöchstes Niveau geboten wird. Die hervorragende Klangqualität, die alle drei Instrumente sehr reliefartig und präsent einfängt, trägt wesentlich zum Gelingen dieser CD bei. Interessant natürlich auch das Programm, das den Hörer von den Kakadu-Variationen (1803) über den empfindungsreichen Triosatz B-Dur (1812), ein unbeschwertes Allegretto, hin zu dem zeitlich vorangegangen großartigen Erzherzog-Trio (1811) führt. Lesenswert ist auch der Einleitungstext von Reinhardt Palmer.
In these performances the Boulanger Trio clearly identifies Beethoven’s Trios not as part of the Haydn and Mozart tradition but rather as works of continuation and expansion.