
Im Zeitalter der linearen Programme ist eine gemischte Chopin-CD wie diese hier schon fast aus der Mode gekommen. Philippe Guilhon-Herbert präsentiert ein attraktives Chopin-Recital, das den verschiedenen Facetten von Chopins Schaffen gerecht wird und es dem Franzosen erlaubt, seinen Gestaltungssinn in vielen verschiedenen Stimmungen zur Wirkung kommen zu lassen.
Er verbindet Kraft und Dramatik stets mit Raffinesse und gegebenenfalls einem hohen Maß an Poesie und Sensibilität. Insgesamt aber hütet sich Guilhon-Herbert vor allzu viel Gefühl oder Leidenschaftlichkeit und spielt stark in sich gekehrt. Der Pianist steht so in engem Kontakt mit dem Komponisten, und der Zuhörer wird Zeuge einer schönen nachschöpferischen Intimität.