Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen haben so manche interessante Bearbeitung inspiriert. Eine der bekanntesten dürfte die Transkription für Streichtrio von Dmitri Sitkovetsky sein. Diese erleben wir hier in einer streng akademischen und eigentlich typisch deutschen Auslegung.
Hubert Buchberger, Violine, Valentin Eichler, Viola, und Luise Buchberger, Cello, gehen Bachs Musik sehr intellektuell an und versuchen, jeden Melodienstrang analytisch klar offen zu legen und hörbar zu machen. Dabei entgleist bereits die einleitende Aria, weil der natürliche Fluss der Musik einer zu präzisen Hinterfragung der Noten zum Opfer fällt. Diese Unart, die für Musikanalytiker sicherlich ein Fest des Intellekts ist, wiederholt sich jedes Mal bei den langsamen Variationen, so dass der rein musikantische Charakter der Goldberg-Variationen nur an den wenigsten Stellen zum Ausdruck kommt. In den schnellen Variationen hingegen wirkt das Trio erstaunlich frei, und man kann sogar so etwas wie Spielfreude heraushören. Leider tut der stete Wechsel zwischen deutlich übertriebenem Akademismus und virtuosem Musizieren dem Werk insgesamt nicht gut, so dass diese Produktion am Ende kein wirklicher Gewinn ist.
Analytic performances mostly hiding the true musical character of Bach’s Goldberg Variations.