Ignaz Moscheles: Sämtliche Klaviersonaten (D-Dur op. 22, B-Dur op. 27, E-Dur op. 41, fis-Moll op. 49); Michele Bolla, Fortepiano; 1 CD Piano Classics PCL 10188; Aufnahme 07/2019, Veröffentlichung 07/08/2020 (76'48) - Rezension von Remy Franck
Ignaz Moscheles (1794-1870) studierte bei Beethoven, gab als Verleger dessen Klavier- und Violinsonaten heraus und unterrichtete selber den jungen Felix Mendelssohn. Der gebürtige Prager, ein brillanter Pianist, der in Wien, Berlin und London lebte, komponierte nur vier Klaviersonaten und das innerhalb von drei Jahren, zwischen 1814 und 1816.
Der italienische Pianist Michele Bolla spielt sie auf einem McNulty Fortepiano, gebaut nach einem Conrad Graf-Instrument von 1819. Es ist ein sonores, technisch perfektes Instrument, das Bolla eine große Gestaltungsfreiheit gibt. Jede der vier Sonaten erfordert einen versierten Spieler, und Michele Bolla stellt sich dieser Herausforderung problemlos. Er spielt sehr lebendig und meistert die technischen Schwierigkeiten ohne sein Spiel zu technisch werden zu lassen.
Obwohl diese Musik nicht unbedingt das Herzen jeden Musikfreunds entflammen wird, so ist dies doch ein tadellos gespieltes Programm, und vom Klang der Aufnahme her gesehen ebenso gut aufgenommen.
