In Motu; Bohuslav Martinu: Nonet; Felix Mendelssohn: Symphonie Nr. 4 (Italienische, arr. Ernst Spyckerelle); Nino Rota: Nonet; Intercontinental Ensemble; 1 SACD trptk TTK 0071; Aufnahme 05.2021, Veröffentlichung 09.2021 (72'19) – Rezension von Uwe Krusch

Das Intercontinental Ensemble ist eine Kammermusikvereinigung, die aus neun Spielern, vier Streichern und fünf Bläsern, besteht, gegründet 2012 in Amsterdam. Sie legen nun ihre zweite CD vor, die zwei Stücke in Originalbesetzung und die Bearbeitung der Italienischen Symphonie  von Mendelssohn hören lässt, die der Geiger des Ensembles, Ernst Spyckerelle, geschaffen hat. Nach drei Bearbeitungen von Symphonien bei der ersten Einspielung geben sie also nun nur die Symphonie von Mendelssohn in ihrer Fassung wieder, aber dieses Mal eben auch zwei echte Nonette, von Bohuslav Martinu und Nino Rota.

Damit folgt von diesen beiden Werken eine weitere Aufnahme in kurzer Zeit, nachdem schon Oxalys sich auch diese Werke vorgenommen hatte. Und wiederum erleben wir als Hörer feinste Ensemblekunst.

Zunächst einmal ist die äußerst transparente Aufnahmequalität zu erwähnen, die trotzdem einen vollen Gesamtklang zulässt und nicht zu einem skelettierten Höreindruck führt. Doch sind auch die Musikalität und die Beherrschung der Instrumente durch die Mitglieder sehr überzeugend. Der Name Intercontinental Ensemble übrigens erklärt sich daraus, dass die Beteiligten verschiedenster Nationalität sind. Und in ihrem Spiel wird auch der Titel In Motu der CD erfahrbar. Mit spritzig agilem Impetus werfen sich die neun Musiker auf die schnellen Sätze und wissen auch die langsamen Sätze mit genauer Hinwendung zu formulieren.

Ein besonderes Erlebnis ist die Italienische Symphonie in der Nonettfassung. Dieses ach so beliebte Werk kann in nicht so inspirierten Aufführungen im klassisch in den Streichern chorisch besetzten Sinfonieorchester beim Hören schon mal zu Ermüdungserscheinungen führen. Durch die solistische Streicherbesetzung in dieser Bearbeitung entsteht eine andere Gewichtung und auch eine lebendigere Darstellungsmöglichkeit, die durch den aufmerksamen Ansatz der Musiker noch spannender wird. So erhält dieses Werk akustisch eine Frische, die ihm äußerst gut tut.

Dass die CD im Format einer DVD verpackt ist und damit nicht in ein übliches CD-Regal passt, ist nur ein kleines Manko, das nicht vom Genuss abhalten sollte.

The Intercontinental Ensemble is a chamber music association consisting of nine players, four strings and five winds, founded 2012 in Amsterdam. They now present their second CD, with two pieces in their original instrumentation and the arrangement of Mendelssohn’s Italian Symphony, created by the ensemble’s violinist, Ernst Spyckerelle. So, after three arrangements of symphonies in the first recording, they now reproduce only one Symphony in their version, but this time two real nonets, by Boshuslav Martinu and Nino Rota.
So it happens that another recording of these two works follows in a short time, after Oxalys had already recorded them as well. And again we as listeners experience finest ensemble art.
First of all, the extremely transparent recording quality must be mentioned, which nevertheless allows a full overall sound and does not lead to a skeletonized listening impression. But also the musicality and the mastery of the instruments by the members are very convincing. The name Intercontinental Ensemble, by the way, is explained by the fact that the participants are of different nationalities. And in their playing also the CD’s title In Motu becomes tangible. The nine musicians play the fast movements with lively, agile impetus and also know how to formulate the slow movements with precise attention.
The Italian Symphony in the nonet version is a special experience. This oh-so-popular work can sometimes lead to listening fatigue in not-so-inspired performances with a symphony orchestra. The instrumentation for strings in this arrangement creates a different emphasis and also a more lively performance, which is made even more exciting by the attentive approach of the musicians. Thus this work receives a freshness that is extremely good for it.
The fact that the CD is packaged in the format of a DVD and thus does not fit into a usual CD shelf is only a minor shortcoming, which should not keep you from enjoying it.

Oxalys gestaltet drei Nonette des letzten Jahrhunderts

 

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