Zwei wichtige Werke der Chorliteratur stehen auf dem Programm des Allerseelenkonzerts der ‘Chorale St Michel’ in Luxemburg. Zu Beginn erklingt Giovanni Battista Pergolesis ‘Stabat Mater’. Der Text stammt aus dem 13. Jahrhundert. Viele bedeutende Komponisten haben ihn vertont, von Desprez und Palestrina bis hin zu Penderecki und Pärt. Aber die wohl berühmteste Fassung stammt von Pergolesi. Als dieser 1736 in einem Franziskanerkloster in der Nähe von Neapel starb, war er erst 26 Jahre alt. Bis dahin hatte er eine erfolgreiche Karriere als Komponist erlebt, vor allem mit Opern. Nach seinem frühen Tod war es jedoch das ‘Stabat Mater’, das seinen Namen unsterblich machte.
Das zweite Werk des Konzerts ist Johann David Heinichens Messe Nr. 9. Heinichen erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater, David Heinichen. Seine musikalische Begabung zeigte sich schon in seiner Jugend; bereits mit 13 Jahren führte er eigene Kompositionen auf.
Nach dem Besuch der Thomasschule studierte Heinichen Jura an der Universität in Leipzig und ließ sich 1705 als Advokat nieder, widmete sich aber nach 1709 nur noch der Musik. Er wirkte am herzoglichen Hof zu Zeitz, reiste aber bereits 1710, für sechs Jahre nach Italien, wo er besonders von Antonio Vivaldi Anregungen empfing. In Venedig wurden mehrere Opern von ihm erfolgreich aufgeführt.
1716 wurde Heinichen als Kapellmeister an den Dresdner Hof berufen, wo er für die Kirchen- und Kammermusik zu sorgen hatte. Er starb am 16. Juli 1729 an Tuberkulose.
Seine große Messen Nr. 9 in D-Dur enthält zwischen Gloria und Credo einen veritablen Konzertsatz für Soloflöte, 2 Oboen, Streicher und B.c. eingefügt hat, der die Messe somit deutlich auch zum Konzertvortrag empfiehlt. Insgesamt ist sie von festlicher Klangpracht geprägt.