Der tschechische Hornvirtuose Ondrej Vrabec spielt zusammen mit dem Pavel Borkovec Quartett zwei neue Hornquintette von Robin Holloway und Peter Seabourne sowie Quintette von Beethoven und Mozart.
Beim Hornquintett von Beethoven handelt es sich um eine Bearbeitung der Hornsonate op. 17. Im Jahre 1817 hatte der Oboist Carl Khym eine Streichquintettfassung dieser Sonate erstellt. Der Cellist Sebastian Comberti von den London Mozart Players hat in seiner neuen Bearbeitung das Horn wieder eingesetzt. Das funktioniert sehr gut, und das gegenüber den Streichern ungleich rhetorischere Horn übernimmt hier die Hauptrolle, während die Streicher wie die Hofdamen einer Königin agieren, die mit ihr im königlichen Gärten spazieren gehen.
Das Quintett von Peter Seabourne ist, wie der Komponist sagt, eine Art Trauergesang auf das Ableben seiner verstorbenen Frau. Die Musik mischt in bewegender Art Gefühle von Angst, Verzweiflung und Revolte, von Trauer und Liebe. Ein memorables Stück.
Darauf folgt, unbeschwert und hervorragend musiziert, Mozarts Hornquintett KV 407, in dem wir einmal mehr Vrabecs singuläre Kunst bewundern können.
Robin Holloways Quintett für Horn und Streichquartett entstand im Jahre 2020. Es beginnt mit einem Allegro, in dem die Streicher gegenüber dem dominanten Horn eine Art Eigenleben zu führen scheinen, so als betrachteten sie das Horn von außen und kommentierten sein Gehabe.
Eine ruhige Canzona, in dem das Quartett dominiert, führt zu einem Presto mit einem lyrischen Trio. Im finalen Rondo verwendet Holloway früheres Material, nämlich die Vertonung eines Sonetts von Lord Edward Herbert of Cherbury. In der Darstellung des Textes, dem die Musik genau folgt, teilen sich die Streicher und das Horn die Aufgabe. Und dem Text entsprechend endet das Quintett mit einer jubilierenden Coda über die Glückseligkeit und krönt so eine Quintett-CD, die Stücke aus früherer und heutiger Zeit harmonisch vereint.
The Czech horn virtuoso Ondrej Vrabec and the Pavel Borkovec Quartet play two new horn quintets by Robin Holloway and Peter Seabourne, as well as quintets by Beethoven and Mozart.
The Horn Quintet by Beethoven is an arrangement of the Horn Sonata op. 17. In 1817, oboist Carl Khym had created a string quintet version of this sonata. Cellist Sebastian Comberti of the London Mozart Players has reintroduced the horn in his new arrangement. This works very well, and the horn, which is infinitely more rhetorical than the strings, takes the lead role here, while the strings act like a queen’s ladies-in-waiting walking with her in the royal gardens.
Peter Seabourne’s quintet is, as the composer says, a kind of lament on the passing of his late wife. The music movingly mixes feelings of fear, despair and revolt, of grief and love. A memorable piece.
This is followed, light-hearted and superbly played, by Mozart’s Horn Quintet K. 407, in which we can once again admire Vrabec’s singular artistry.
Robin Holloway’s Quintet for Horn and String Quartet was written in 2020, beginning with an Allegro in which the strings seem to take on a sort of life of their own vis-à-vis the dominant horn, as if viewing the horn from the outside and commenting on its posturing.
A quiet canzona, in which the quartet dominates, leads to a Presto with a lyrical trio. In the final Rondo, Holloway uses earlier material, namely a setting of a sonnet by Lord Edward Herbert of Cherbury. The music follows the text closely and in this musical narrative, strings and horn share the task. In keeping with the text, the quintet ends with a jubilant blissful coda, crowning a quintet CD that harmoniously unites pieces from earlier and contemporary times.