Nach Beethoven wendet sich der französische Pianist Jean-Claude Henriot der Musik Robert Schumanns zu. Robert Schumann hatte die ‘Kreisleriana’, einen Zyklus von Klavierstücken nach einem Roman von E.T.A. Hoffmann, 1838 komponiert, ausgehend von der Figur des Kapellmeisters Kreisler, aber gleichzeitig sich selbst und seine spätere Frau Clara Wieck portraitierend.
Henriot geht das Werk eher abstrakt an, und lässt sich von der Musik führen. Das begrenzt den romantischen Inhalt, anstatt ihn weit ausschweifen zu lassen. Ein dominierender Charakterzug ist in allen langsamen Teilen das Reflektive. Auch die ‘Nachtstücke’ und die ‘Geistervariationen’ sind von dieser interpretatorischen Zurückhaltung geprägt.
Der offensichtlich altersweise Blick auf die Musik rückt die Gefühlspolarität Schumanns eher zusammen und erreicht so den Charakter einer respektvollen Hommage an den Komponisten.