Wenn ein Dirigent sich in einer Tondichtung nur um den Ton und nicht um die Dichtung kümmert, kommt das heraus, was in dieser Aufnahme zu hören ist. Eine klanglich wunderbar aufbereitete Partitur, großartig strukturiert, bestens ausbalanciert, transparent und vom hr-sinfonieorchester meisterhaft umgesetzt. Aber leider halt sehr sachlich, mit kalkuliertem Maßhalten und kühler Strenge.
Von Thielemanns Klangphantasie und der dadurch erzeugten Spannung in seiner DG-Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern ist Orozco-Estrada ebenso weit entfernt wie von der grandios geatmeten, atmosphärischen Dichte der Berliner Aufnahme Herbert von Karajans. Und so finde ich diese vom Orchester technisch so exzellent realisierte und klangtechnisch im Surroundklang hervorragende Einspielung letzten Endes doch sehr enttäuschend.
Despite an excellent orchestral playing, great transparency, and a perfect balance, this strategically calculated performance of Strauss’s Alpine Symphony is disappointing since it lacks phantasy, tension, and breath, all these elements that would give the music the atmospheric density which can be found in Thielemann’s Vienna or in Karajan’s Berlin recording.