Lorenzo Gattos und Julien Libeers Reise zu und mit den Violinsonaten von Beethoven geht mit dieser Ausgabe der letzten von ihnen vorher noch nicht eingespielten Werke zu Ende.
Im Begleittext steht, dass die Studioerfahrung für die beiden Musiker neue Perspektiven eröffnete. In diesem Sinn darf man vielleicht hoffen, dass die beiden Musiker ihren Blick oder ihr Gehör noch verfeinern werden. Einerseits machen ihre Deutungen einen aufgeräumten frischen Eindruck, die auch sensibel den Nuancen der Kompositionen nachforschen. Andererseits geht es zwar drängend, aber nicht immer stringent zur Sache. Manche Geigenfiguren werden etwas unwirsch oder auch mit einem zu romantisch klingenden Ansatz hervorgebracht. Dadurch kommt es immer wieder zu aus der Linie hervorstechenden Momenten, die den Gesamteindruck trüben. Ausgerechnet der letzte Satz der Aufnahme zeugt mit gehetztem Tempo bei dieser Schnelligkeit nicht immer gewachsenem Spiel noch mal für Ernüchterung.
Immerhin darf man sagen, dass die Sicht der beiden Interpreten sehr persönlich ist und damit sehr aussagekräftig ist. Ob einem diese Aussage gefällt, ist dann eine andere Sache.