Der amerikanische Komponist Stanley Grill hat seinen Zyklus The Bridge, in den ersten Monaten der Pandemie komponiert, und er bezeichnet ihn als sein bisher ehrgeizigstes musikalisches Werk: « Es ist mein Versuch, eine große amerikanische Symphonie zu schreiben, eine, die die Geschichte und den Geist unseres Landes zum Ausdruck bringt. »
Und der Komponist sagt weiter: « Eine kleine, blaue Ausgabe von Hart Cranes Meisterwerk The Bridge (Die Brücke) steht seit Jahrzehnten in meiner Bibliothek. Ab und zu kam mir der Gedanke, etwas Musikalisches daraus zu machen, aber ich habe nie den Mut aufgebracht, etwas daraus zu machen. Doch in diesen Tagen der vom Coronavirus ausgelösten Isolation, in denen die Bedeutung menschlicher Verbundenheit, die das Bild der Brücke so treffend symbolisiert, in unser Bewusstsein gehämmert wurde, war die Zeit gekommen. »
Cranes Text trägt der Komplexität Amerikas Rechnung « von den gewalttätigen Anfängen, als die Kultur der amerikanischen Ureinwohner von den expandierenden europäischen Kulturen unterdrückt wurde, bis hin zum krassen Kommerz, der um die Jahrhundertwende ausbrach (und den es heute noch zuhauf gibt), abgemildert durch den lebhaften Optimismus und die Hoffnung für die Menschheit in Geistern wie Walt Whitman, Emily Dickinson und den amerikanischen Transzendentalisten. »
Grill nutzte den Text für 15 kleine deskriptive Tondichtungen für Solobratsche und Orchester. Die Viola wird hier gespielt von Brett Deubner, der schon mehrmals mit Grill zusammengearbeitet hat.
Sich auf diese Musik einzulassen, fällt nicht schwer, sie ist narrativ, farbig und immer originell und auch wenn der Komponist zu jedem Stück eine genaue Beschreibung mitliefert, so lässt die Komposition dem Hörer genügend Raum, um beim Hörer seine eigene Fantasie zu beflügeln und seine eigenen musikalische Geschichte Amerikas zu erdenken. Das Idiomatische der Nation hat Grill jedenfalls gut und unverkennbar getroffen.
American composer Stanley Grill composed his cycle The Bridge, in the early months of the pandemic, and he calls it his most ambitious musical work to date: « It is my attempt to write a great American symphony, one that speaks to the history and spirit of our country. »
And the composer goes on to say, » A small, blue edition of Hart Crane’s masterpiece, The Bridge, has been living in my library for decades. The thought of doing something musically with it popped into mind now and then, but I never quite mustered the courage to do anything with it. However, during these days of coronavirus driven isolation, when the importance of human connectness, so aptly symbolized by the image of the bridge, has been hammered into our consciousness, the time had come.. »
Crane’s text accounts for the complexity of America » from its violent beginnings as the culture of native Americans was crushed by expanding European cultures to the crass commercialism that erupted at the turn of the century (and still exists, in spades, today), tempered by the buoyant optimism and hope for mankind in spirits like Walt Whitman, Emily Dickinson and the American transcendentalists. »
Grill used the text for 15 small descriptive tone poems for solo viola and orchestra. The viola is played here by Brett Deubner, who has worked with Grill on several occasions.
Getting involved with this music is not difficult; it is narrative, colorful, and always original, and even though the composer includes a precise description for each piece, the composition leaves enough room for the listener to inspire in the listener in his own imagination and to conceive his own musical history of America. In any case, Grill has captured the idiom of the nation well and unmistakably.