Dies ist ein typisch amerikanischer Mahler, sehr klangorientiert, manchmal etwas übertrieben schön und spieltechnisch perfekt. Thomas Dausgaard hätte wohl noch einige Proben mehr gebraucht, um das Orchester so zu trimmen, dass es dem Gehalt des Werkes in allen Punkten hätte gerecht werden können. Trotz innovativer und guter Interpretationsansätze seitens des Dirigenten lässt das Orchester selbst es sich nicht nehmen, in den Ecksätzen etwas zu viel Larmoyanz und Klangfetischismus einfließen zu lassen. Somit wirkt diese Zehnte insgesamt etwas unausgegoren mit, auf der einen Seite, Dausgaards innovativen Impulsen, auf der anderen, die typisch oberflächlichen Klangma(h)lereien eines hervorragenden amerikanischen Orchesters. Im Konzertsaal mag das toll geklungen haben, im Vergleich mit Aufnahmen von Ormandy, Rattle, Harding oder Noseda muss dieser Mahler aus Seattle allerdings Federn lassen.
Here we have one very particular version of Mahler’s Tenth with, on one side, some innovative aspects by Thomas Dausgaard, on the other, the polished playing of the Seattle Symphony. This is not enough to successfully compete with the great recordings already present in the catalogues.