‘American Concertos’ nennt sich diese Doppel-CD und stellt dem Hörer amerikanische Violinkonzerte von Bernstein, Korngold und Rosza vor. Als Füller gibt es die ‘Symphonic Dances’ aus ‘West Side Story’. Die Solistin der drei Konzerte ist Baiba Skribe, deren Interpretationen der Konzerte von Bernstein und Korngold wohl zu den Besten gehören, die der CD-Katalog zu bieten hat.
Die eigentliche Entdeckung aber ist der junge Dirigent Santtu-Matias Rouvali, Chefdirigent des ‘Gothenburg Symphony ‘und des ‘Tampere Philharmonic’. Er besitzt das exakte Feeling, um die Vorzüge der Konzerte von Bernstein und Korngold ins rechte Licht zu rücken, ohne dabei dem romantisch-süßlichen Charakter der Musik, insbesondere der von Korngold, zu verfallen. Klar, feingliedrig, aber auch sehr dynamisch und virtuos dirigiert Rouvali das exzellente ‘Gothenburg Symphony’ und legt zusammen mit der wundervoll aufspielenden Baiba Skride zwei Referenzaufnahmen vor.
Weniger begeistert mich die zweite CD. Miklos Roszas Violinkonzert ist musikalisch weitaus weniger interessant. Zwar geben sich die Interpreten sehr viel Mühe, können aber nicht mehr aus der Musik herausholen, als der Komponist ihnen anbietet. Rouvali dirigiert die ‘Symphonic Dances’ einerseits sehr stimmungsvoll, andererseits sehr rhythmisch akzentuiert. Doch leider besitzt das ‘Tampere Philharmonic’ nicht das spielerische und klangliche Niveau des ‘Gothenburg Symphony’, so dass das Orchesterspiel sowohl bei Rosza wie auch bei Bernstein nicht über ein solides Mittelmaß hinauskommt.