Amerikas bekanntester Neoklassiker, der in Chicago in einer polnisch-ungarischen Familie geborene Robert Muczynski (1929-2010) verbindet in seiner einfallsreichen Musiksprache motorisch-drängende Momente mit lyrischen Passagen.
Auf dieser CD erklingen seine wohl attraktivsten Kammermusikwerke und zeigen, welche Meisterschaft der von Alexander Tcherepnin ausgebildete Komponist in dieser Gattung errungen hatte. Die Cellosonate von 1968 ist dafür sicherlich ein gutes Beispiel, aber das originelle ‘Fantasy Trio’ für Klarinette, Cello und Klavier ist ebenfalls von unmittelbarer Wirkung, nicht zuletzt wohl, weil die Interpreten viel Herzblut hinein legen, um die Rhythmik auch mit musikalischem Gefühl anzureichern.
Die Duos für Klarinette und Flöte sprühen von Einfällen und Lebenslust und werden hier mitreißend dargeboten.
Nicht weniger vital sind die ‘Time Pieces’ und vor allem die hoch energetische, flatterhafte Flötensonate (1961), deren drängenden Charakter die beiden Interpreten genauso packend wiedergeben wie den reflektiv-lyrischen Charakter des Andante.
Im Übrigen zeigt das Programm mit frühen wie späteren Werken, dass sich der Kompositionsstil von Muczynski stilistisch nicht viel entwickelt hat. Die meisten Werke entstanden übrigens in Tucson, an der ‘University of Arizona’, wo Muczynski bis 1988 ‘Composer-in-residence’ war. Der Komponist lebte in Tucson mit seinem Partner, dem Filmemacher Harry Atwood.