‘Andrea Chénier’, ein ‘Dramma istorico’ von Umberto Giordano, behandelt Leben und Tod des Dichters Chénier vor dem Hintergrund der Französischen Revolution.
Der Regisseur David McVicar nähert sich dem Werk nicht durch eine extragante Inszenierung, sondern in einer eher realistischen Darstellung. Wir haben es also hier mit einer traditionellen und historisch treuen Inszenierung zu tun, die einem breiten Publikum gefallen wird.
Giordano hat seine Oper rundum die Tenorrolle aufgebaut. Bei dieser Produktion feierte Jonas Kaufman sein Debut als Chénier. Und fast alles stimmt: Sein dunkleres Timbre passt genau zur Rolle und wird nur die etwas enttäuschen, die einen Chénier mit mehr Brillanz bevorzugen. Die Aussprache ist perfekt, genau so die schauspielerischen Eigenschaften. Und trotz des Charismas des Sängers auf der Bühne, wirkt dieser Chénier eher kalt. Man vermisst die Wärme eines humanistischen Dichters und Journalisten, der sich gegen Ungerechtigkeiten wehrt.
Eva-Maria Westbroek singt ganz emotional und ist eine sehr berührende Maddalena. Die Überraschung kommt von Zelijko Lucic in der Rolle des Gérard. Gesang und Darstellung sind perfekt für diesen revolutionären Politiker, der sich mit den moralischen Konsequenzen seiner privaten Motivationen auseinandersetzen muss.
Chor und Orchester sind durchwegs hervorragend, auch wenn man sich ab und zu von Pappano etwas mehr Leidenschaft gewünscht hätte.
In a traditional staging, this Andrea Chénier production from the Royal Opera House is musically satisfying, with singers fitting their roles. One only would have liked some more warmth from Kaufmann’s Chénier and more emotion from Pappano.