Andrew Tysons ‘Landschaften’ konzentrieren sich einerseits auf Spanien, andererseits auf Österreich. In den Scarlatti-Sonaten ist das Spiel des jungen amerikanischen Pianisten knackig frisch und spontan. Mompous impressionistische Paisajes spielt Tyson sehr stimmungsvoll. Dank seiner brillanten Technik erreicht er auch eine organisch schlüssige Darstellung der in Steyr entstandenen Schubert-Sonate D. 664, in der die Musik nicht verzärtelt wird, sondern mit einem Spiel gefällt, in dem kühner Zugriff und großer Sensibilität ideal vereint sind.
Iberia von Isaac Albeniz gibt dem Pianisten mit der teils farbig-intimen, teils leidenschaftlichen Evocacion, dem tänzerischen El Puerto und der brillanten Darstellung von El Corpus en Sevilla die Gelegenheit, Poesie mit Virtuosität zu kontrastieren. Beides gelingt ihm sehr gut. Ein schönes Recital!