Der polnische, genauer schlesische Komponist Andrzej Dziadek hat neben seiner kompositorischen Tätigkeit diverse administrative Aufgaben im polnischen Musikleben ausgeführt. Diese CD ist wohl die erste, die sich gänzlich seinem orchestralen Schaffen widmet und gleichzeitig mit den drei Werken verschiedene Stufen seiner Entwicklung präsentiert.
Seine Studienabschlussarbeit, das ‘Magnifikat’, ist wegen der stilistischen Bandbreite mit Bezugnahmen auf barocke Formen interessant. Die Mitwirkenden dieser Einspielung zeigen die frische und auch schon sehr eigenständige Stimme dieses 1957 geborenen Komponisten auf. Sie fächern die Ebenen und stilistischen Eigenheiten der Komposition gekonnt auf.
Die Symphonie als zeitlich mittleres Werk führt diese eigene Herangehensweise in ein neoromantisches Gewand. Mit ihren drei Sätzen, davon nur der dritte mit einem schnellen Tempo, eröffnet die CD mit kräftiger und bewegter Stimme. Die Aufnahme aus dem Uraufführungsjahr mit dem Widmungsträger Antoni Wit zeigt einen zu recht selbstbewussten Tonsetzer.
Das jüngste, nur einige Jahre alte Werk, das Cellokonzert, führt den Hörer wiederum in die späte Phase der kompositorischen Entwicklung. Hier schwebt Dziadek eine mehr meditative einheitliche Klangwelt vor, die dem Solo des Cellos mit großen Kadenzen und auch im Gefüge des Werkes gegenüber dem Orchester eine bedeutende Position einräumt. Dynamische Stufen und Spannungsschwankungen zeichnen den Rahmen.
Der Cellist Adam Krzeszowiec spielt mit sanglichem Ton und nachdenklichem Formulieren ausdrucksstark und überzeugend den Solopart. Das Orchester aus Katowice stemmt seinen Teil mit Raffinesse, so dass auch dieses Stück einen weiten Hörerkreis verdient.