Eine höchst brillante, spannend pulsierende und energetische sowie gleichzeitig auch sensibel ausgeformte Aufführung der 2. Suite aus Ravels ‘Daphnis et Chloé’ begeistert durch das großartige Farbenspiel, das Robin Ticciati im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin inszeniert.
Magdalena Kozena singt die vier im Programm figurierenden Lieder von Henri Duparc, wie man es bei ihr erwarten konnte. Ihr immer etwas kühles und metallisch schimmerndes Timbre verbindet sie mit Grandeur, so dass
es den Duparc-Kompositionen letztlich an Ausdrucksvielfalt und an einem dramatischen Impuls fehlt, der nicht so routiniert-vorbereitet wirken würde, wie bei Kozena.
In Maurice Ravels ‘Valses nobles et sentimentales’ geht es Ticciati nicht besser als so manchen anderen Dirigenten. Er scheitert! Im ersten Stück nimmt er uns mit auf einen Jahrmarkt, in anderen bleibt die Musik flach und uninspiriert. Wer hören will, was klanglich wirklich aus diesen Walzern herauszuholen ist, sollte zur Aufnahme von Yannick Nézet-Séguin mit dem Orchester aus Rotterdam greifen, die bei Warner erhältlich ist.
Sehr schön, fein nuanciert und gefühlsvoll ausgelotet gelingt Ticciati das kurze Stück ‘Aux Etoiles’ von Henri Duparc, so dass letztlich Anfang und Ende der CD ganz wertvoll sind, der Rest aber nicht.