Der französische Komponist Anthony Girard wurde 1959 in New York geboren. Er studierte in Paris, wo er fünf Erste Preise, einen auch für Komposition, erhielt. Nach mehreren Preisen ist er seit 2009 für Orchestrierung und Musikanalyse am Conservatoire Régional in Paris und seit 2012 für Orchestrierung am Conservatoire National engagiert.
Sein Stil ist nahe an der französischen Musik der vergangenen Dekaden, leugnet aber keineswegs die Einflüsse aus außereuropäischen Regionen. Ebenso hat die Mystik ihn gefasst, so dass er auch daraus Inspirationen zieht. Die vorliegende Aufnahme zeigt einen Ausschnitt seines bisherigen Kompendiums aus rund 150 Werken, nämlich die für eine oder zwei Violinen. Die vier erstmals aufgezeichneten Werke tragen jeweils Widmungen und die vier Jahreszeiten sind zu drei Viertel für und mit dem Interpreten Jean Luc Richardoz entstanden.
Die vier poetischen Bezugspunkte bei den Jahreszeiten sind zugleich Markierungen für die Jahreszeiten, wie der Fluss im Frühling für die Erneuerung steht. Im Stern Aldebaran wendet er sich an zwei Geiger, die beide die Astronomie lieben. Die fröhlichen Wege sind einerseits Etuden mit durchgehender Tonart, aber auch lebensbejahende, nach vorne schauende Aufführungswerke. Eine insgesamt positive Stimmung ist auch Partons à mon âme eigen.
Insbesondere Jean-Luc Richardoz, der mit dem Komponisten intensiv verbunden ist, fühlt sich in dieser Musik zuhause und kann sie ohne Fehl und Tadel umsetzen. Für L‘Etoile Aldebaran gesellt sich Patricia Reibaud so geschmeidig hinzu, dass man die beiden Solisten wie einen hört.