Das Netzwerk FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland, das die Interessen der privatwirtschaftlich getragenen (freien) Klangkörper in Deutschland vertritt, hat sich in einem Brief an den Berliner Kultursenator Chialo und die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Engagement und Demokratieförderung des Berliner Abgeordnetenhauses für die ‘lautten compagney Berlin’ eingesetzt, nachdem in Erfahrung gebracht wurde, dass die Haushaltsplanung für 2024 und 2025 eine Halbierung der aktuellen Basisförderung der ‘Lautten compagney’ vorsieht.
Im Brief heisst es « Wir können diesen Plan nicht nachvollziehen, denn Sie konterkarieren damit Ihre Versprechungen im Koalitionsvertrag und die angedrohte Kürzung bedroht die Arbeit der lautten compagney massiv. Eine zukunftsgerichtete Förderung unter dem Schlagwort der Resilienz sieht anders aus.
Als freies Ensemble im Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis gestaltet die lautten compagney seit 39 Jahren die Musiklandschaft entscheidend mit. Mit ihrer künstlerischen Arbeit steht sie beispielhaft für die Landschaft der Freien Klangkörper in Deutschland, die neue Maßstäbe in der Entwicklung von Repertoire, Interpretation und Aufführungspraxis und in der Etablierung neuer Konzertformate setzt.
Als privatwirtschaftlich getragene Organisation hat die lautten compagney flexible und wirtschaftlich äußerst effiziente Strukturen entwickelt. Fixkosten und laufende Ausgaben für Organisation, Verwaltung und Infrastruktur machen nur ca. 15% des Budgets aus; 85% fließen direkt in die Kunst. Doch nur, wenn eben jene Fixkosten gedeckt sind, und somit Verwaltungs- und Personalstrukturen langfristig stabilisiert werden können, ist es der lautten compagney möglich, weiterhin auf höchstem professionellem Niveau zu arbeiten und eine angemessene Vergütung von Personal und künstlerisch Mitwirkenden zu garantieren.
Die geplante Kürzung der Basisförderung hätte schwerwiegende Folgen für die lautten compagney: Es droht das Wegbrechen von Personalstrukturen und eine Zersplitterung der künstlerischen Stammbesetzung, die Deckung der Fixkosten und eine faire Vergütung der künstlerisch Mitwirkenden rücken in weite Ferne. (…) Eine Kürzung der Basisförderung der lautten compagney wäre somit nicht nur für das Ensemble, sondern auch für die bundesweit und international angesehene Berliner Kultur-und Musiklandschaft ein großer Rückschritt.
Wir appellieren deshalb dringend an Sie, die geplante Kürzung der Basisförderung der lautten compagney nicht umzusetzen. »