Krunk - Weltliche armenische Musik; Ensemble Lignum Vitae (Lilit Tonoyan, Violine, Davit Melkonyan, Cello, André Meisner, Duduk, Giuseppe Mautone, Schlagwerk); # Kaleidos KAL 6369-2; Aufnahme 03.2024, Veröffentlichung 20.09.2024 (69'58) – Rezension von Uwe Krusch ** (For English please scroll down)

Krunk, der Kranich, steht hier stellvertretend für alle der ausgewählten Titel armenischer Volksmusik. Dabei wird die Volksmusik entweder übernommen und harmonisiert oder weiter bearbeitet, bei anderen dient sie als Inspirationsquelle für eng angelehnte neu geschaffene Kunstmusik. Zu den wichtigsten armenischen Komponisten zählen Komitas und Hayrik Muradyan.

Die Einspielung widmet sich ganz der weltlichen Musik dieses vorderasiatisch kaukasischen Landes. Geprägt wird die Musik auch von der von Natur aus nicht gleichschwebenden Intonation der Duduk. In Taltala hat Tonoyan bewusst die mikrotonale Stimmung, in der dörflichen Volksmusik allgegenwärtig, eingesetzt. Mit dieser Zusammenstellung eröffnet sie ein neues intensives Hörfenster für Interessierte, die sich von den durchaus auch fremd anmutenden Klängen einfangen lassen möchten.

Die Geigerin Lilit Tonoyan setzt sich zum wiederholten Mal mit der Musik ihrer Heimat auseinander. Im Verbund mit den anderen Musikern schafft sie so einen eben eindrücklichen wie faszinierend ungewohnten Klangraum. Die oftmals melancholisch wirkende Musik stellen die Interpreten dafür mit einer solchen Intensität und Tiefe dar, dass man sich von diesem Stil sehr gerne tragen lässt.

Krunk, the crane, is representative of all the selected titles of Armenian folk music. Folk music is either adopted and harmonized or further adapted, while for others it serves as a source of inspiration for closely related newly created art music. Among the most important Armenian composers are Komitas and Hayrik Muradyan.

This recording is dedicated entirely to the secular music of this Middle Eastern Caucasian country. The music is also characterized by the duduk’s intonation, which by nature is not equal temperament. In Taltala, Tonoyan has deliberately used the microtonal tuning that is omnipresent in village folk music. With this compilation, she opens up a new, intensive listening window for those interested in being captured by these sounds, which may seem quite foreign.

Violinist Lilit Tonoyan once again explores the music of her homeland. Together with the other musicians, she creates an impressive and fascinatingly unusual sound space. The performers present the often melancholic music with such intensity and depth that it is a pleasure to be carried away by this style.

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