Francesco Cileas Oper ‘L’Arlesiana’ fußt auf dem Drama ‘L’Arlésienne’ von Alphonse Daudet. Es geht hier um den jungen Federico, der nicht verkraften kann, dass die junge Frau aus Arles, eben die ‘Arlesiana’, die er heiraten möchte, einen anderen Liebhaber hat. Er will sich zwar damit abfinden und ein anderes Mädchen zur Frau zu nehmen, doch die Liebe zur ‘Arlesiana’ nimmt wieder Überhand, und aus Verzweiflung nimmt er sich das Leben.
Francesco Cilea erkannte das Potenzial des Stücks für die Opernbühne und schuf damit eine Verismo-Oper, deren Titelfigur in der Oper gar nicht vorkommt: Die ‘Arlesiana’ ist in keinem Moment zu sehen, und ihren richtigen Namen erfährt auch niemand.
Erstaunlicherweise gibt es nicht viele Aufnahmen dieser Oper und noch weniger gute. Umso nachdrücklicher muss man diese Einspielung begrüßen, die, obwohl aus deutscher Provinz kommend, internationales Niveau hat. Das ist wohl hauptsächlich dem Freiburger Generalmusikdirektor Fabrice Bollon zu verdanken, der der Musik Cileas mit seinem Orchester, dem Chor und dem Ensemble eine große dramatische Ausdruckskraft gibt. Orchester und Chor klingen darüber hinaus eigentlich sehr italienisch, was ein weiterer Vorzug der Aufnahme ist.
Die von Enrico Caruso erstmals gesungene Rolle des Federico wird von Giuseppe Filianoti durchaus zufriedenstellend interpretiert. Er ist darstellerisch und stimmlich auf der Höhe und gibt dem unglücklich Verliebten ein charakteristisches, eher weiches Profil.
Der mexikanische Bariton Juan Orozco ist als Federicos Gegenspieler ein Mann von Entschlossenheit und Härte.
Iano Tamar ist eine exzellente Rosa Mamai, stimmlich kraftvoll und ausdrucksmäßig sicher genau das, was sich Cilea unter dieser beschützenden Mutter vorgestellt hat. Alle, aber auch wirklich alle Nebenrollen sind vorzüglich besetzt, und somit kann man diese Opernaufnahme nur empfehlen und cpo dankbar sein für die niveauvolle Veröffentlichung, die sich an die Spitze der aktuell verfügbaren Einspielungen von ‘L’Arlesiana’ stellt.
This is a high level recording of Cileas opera ‘L’Arlesiana’. Fabrice Bollon gives the music every needed dramatic power and the singer are excellent too.