Die Klangküche des Peruaners Jimmy Lopez bietet keine ‘Haute Cuisine’, aber anspruchsvoll ist sie schon, auch effektvoll, und in ihrer modernen, etwas grellen Aufmachung gewiss auch attraktiv, weil man hinter der Musik auch starkes Gedankengut ausmachen kann. Sie hat deutlich afro-peruanische Wurzeln, scheint aber auch Komponisten wie Stravinsky oder Dutilleux im Background zu haben, sicher auch den einen oder anderen amerikanischen Filmkomponisten.
Die opulente, pulsierende Tondichtung ‘Peru Negro’ hat den deutlichsten Peru-Bezug und ist mit ihrer Fülle an klanglichen Ideen ein ebenso charakteristisches wie effektvolles Werk, das sich einem als recht spektakulär einprägt.
‘Synesthésie’ wurde für das ‘Orchestre Philharmonique de Radio France’ geschrieben und will in den fünf Sätzen die fünf Sinne erkunden. Es ist das am modernsten klingende Werk der CD.
Das Cellokonzert ‘Lord of the Air’ ist programmbezogen und beschreibt den Flug eines der mächtigsten Greifvögel der Welt, des Andenkondors.
‘América Salvaje’ (Das wilde Amerika) benutzt lokale peruanische Instrumente im modernen Orchester, um multikulturelle Bezüge aufzuweisen. Das Stück besteht aus einem langen Crescendo mit kontemplativen und treibenden Passagen. Spannend!
Die Interpretationen des Norwegischen Radioorchesters unter seinem peruanischen Chefdirigenten Miguel Harth-Bedoya sind stimmungs- und kraftvoll, die Aufnahme ist transparent und räumlich, mit klaren Bässen, so dass auch in lauten Passagen das Klangbild nie ‘zusetzt’.
The music of Peruvian composer Jimmy Lopez is colourful and rich, and he certainly knows how to use an orchestra. His sound scenery is gripping not only by itself, but also because one clearly hears strong ideas behind it. The performances are first rate and the recording is impressive with the scintillating details clearly defined.