Vor dem Hintergrund abstruser politischer Intrigen, gewürzt mit Schmuggel-Banditentum, entwickelt sich eine Liebesgeschichte um die Sirène, eine wunderbare Sängerin aus den Abruzzen, die ein Opernintendant an sein Theater holen will. Dass die Schmuggler vorübergehend zur Operntruppe mutieren, gibt Daniel-Francois-Esprit Auber (1782-1871) ausreichend Stoff für seine spritzige Oper, die hier in einer leicht gekürzten Fassung erklingt, zusammengeschnitten aus Live-Aufnahmen am Théâtre des Arts in Rouen.
Der belgische Dirigent David Reiland steht an der Spitze des Orchesters Les Frivolités Parisiennes, das 2012 gegründet wurde, um ein Ensemble zu haben, das dem des Orchesters der Pariser Opéra Comique entspricht, das 1960 abgeschafft wurde. Das erklärte Ziel ist es, für Produktionen des französischen Opernrepertoires der komischen Oper zur Verfügung zu stehen. Reiland zeigt viel Gespür für die leichte und elegante Musik Aubers, verpasst es aber auch nicht, den dramatischeren Passagen den nötigen Elan zu geben.
Jeanne Crousaud singt die Titelrolle mit einer leuchtenden, gut timbrierten Stimme und sicherer Vokalführung. Etwas mehr Spontaneität hätte der Darstellung allerdings nicht geschadet.
Der Tenor Xavier Flabat überzeugt in der Rolle des Banditen Scopetto, und der Baryton Jean-Fernand Setti als Duc de Popoli ist ein weiterer sehr guter Protagonist in dieser Aufführung. Auch die weiteren Rollen sind durchwegs zufriedenstellend besetzt, so dass man, unter dem Strich, eine sehr positive Bewertung dieser Opernproduktion geben kann. Da es sich auch noch um eine Welt-Ersteinspielung handelt, ist die CD sehr zu empfehlen.