Bela Bartok: Sonate für Violine solo; Sergei Prokofiev: Violinsonate, op. 115; Eugene Ysaÿe: Sonaten für Solo Violine op. 27/2 und 27/3; Franziska Pietsch, Violine; 1 CD Audite 97.758; Aufnahmen 07/2018; Veröffentlichung 11/2018 (64'19) – Rezension von Uwe Krusch

Wann immer Franziska Pietsch eine neue CD vorlegt, sei es als Solistin mit Orchester, mit ihren Streicherkolleginnen im ‘Trio Lirico’, bei Sonaten mit Pianist oder wie jetzt wieder als Solistin mit Werken für die Violine allein,  darf man sicher sein, dass sie wieder eine beeindruckende Aufnahme zustande bringt. Und das drückt sich dann auch in immer sehr guten Bewertungen aus. Zu dem erfolgreichen Abschneiden trägt natürlich auch das Label Audite mit technisch hochwertig aufbereiteten Einspielungen bei.

Die Geigerin, deren Lebenslauf einen Bruch durch die politischen und dadurch ausgelösten familiären Umstände in der DDR hat, nimmt sich die Solowerke der beiden Komponisten in der Nachfolge der Kompositionen für die Violine solo von Johann Sebastian Bach vor, also Bartok und Ysaÿe. Als Brücke zwischen beiden Komponisten hat sie die Solosonate von Sergei Prokofiev gesetzt.

Wiederum findet sie auf der Basis ihrer technischen Meisterschaft einen persönlichen, die emotionalen Tiefen der jeweiligen Kompositionen auslotenden Zugang. Man mag vermuten, dass die erzwungene Unterbrechung der Entwicklung in der Jugend anfänglich ein Schock war, das sich aber aus dieser Zeit der Besinnung eine besondere Sicht auf die Welt, vor allem die der Musik ergeben hat, die darauf Einfluss hat, dass ihre Interpretationen virtuoses Äußeres beiseiteschieben und sich ganz dem Zugang zur Musik widmen.

Violinist Franziska Pietsch’s account of solo works by Bartok, Ysaÿe, and Prokofiev is technically masterful, and very personal in its emotional depth.

 

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