Edvard Armas Järnefelt war ein finnischer Dirigent und Komponist. In seine Werke nahm er nationalfinnische Elemente auf, etwa indem er als einer der ersten finnische Texte vertonte. Er studierte u. a. in Helsinki bei Ferruccio Busoni und in Paris bei Jules Massenet. Er wirkte als Korrepetitor und als Dirigent. Später ging er als Dirigent an die Königliche Oper Stockholm. Nach Finnland zurückgekehrt, war er unter anderem Chefdirigent der Philharmonie Helsinki. Hier setzte er sich für Beethoven und Sibelius ein. Am bekanntesten von ihm dürften ‘Prélude’ und ‘Berceuse’ sowie die sinfonische Dichtung’ Korsholm’ sein. Die Aufnahme widmet sich der Musik zum Stummfilm ‘Das Lied der roten Blume’.
Dem Film und damit der Partitur liegt eine nordische Don Juan-Erzählung zugrunde. Der Protagonist Olof entzweit sich von seiner Familie und kommt als Holzfäller unter. Gutes Aussehen und Selbstbewusstsein lassen ihn das Leben auch mit wechselnden Liebschaften genießen, bis eine der Frauen auf dem Strich landet und ihre Eltern sterben. Dieses Schicksal vor Augen heiratet er seine große Liebe Kyllikki, Tochter aus einem Herrenhaus.
Die Erzählung spielt in Finnland. Ebenso sind Autor, Regisseur und Komponist finnischer Abstammung. Dieses Bündel führte zu einer klar nordischen Musiksprache, die auch explizit finnische Volksweisen einbezieht.
Järnefelt hatte mit diversen Bühnenmusiken und als Korrepetitor Erfahrungen gesammelt, so dass er genau wusste, wie er die Bilder effektvoll untermalen konnte. Seine national geprägte romantische Musik lässt gelegentlich auch Musik im Stile von Wagner einfließen.
Das schwedische Symphonie Orchester aus Gävle wird von dem finnischen Dirigenten Jaakko Kuusisto, der auch als Geiger bekannt ist, für diese Ersteinspielung geleitet. Er und Jani Kyllönen haben die Partitur dafür vervollständigt. Solisten aus dem Orchester steuern die Soli bei. Zusammen haben sie eine schwungvoll musikantische Kreation geschaffen, die trotzdem nichts von technischer Expertise vermissen lässt. Wenn auch den Film von 1919 vermutlich kaum jemand kennt, so ist die Musik, die man auch als groß angelegte Suite hören kann, für sich allein auch aussagekräftig und lässt sich träumend genießen. Zumal man im Beiheft die Handlung wie auch Gedanken zur Entstehung und Zeit nachvollziehen kann.