Das junge ‘Danish String Quartet’ stellt eine CD mit drei Werken vor, die sie unter dem Titel ‘Prism I’ vorstellt. Neben der Ziffer deutet auch der Text des Beiheftes auf eine zu erwartende Reihe hin. Sie kombinieren solche Werke, die Beziehungen zueinander aufweisen. Hier ist es eine Fuge aus dem ‘Wohltemperierten Klavier’ von Bach in Mozarts Bearbeitung für Streichquartett, das erste der späten Quartette von Beethoven und das letzte Quartett mit fünf langsamen Sätzen von Shostakovich, die mit Zitaten und Hinweisen aufeinander hören.
Während die Fuge sehr klassisch und zurückhaltend gespielt wird, erklingt Shostakovich umso aufgewühlter und ekstatischer. Dabei gewährleisten die vier Musiker natürlich bei allem Engagement eine handwerklich außerordentlich gelungene Darbietung, die es mit jedem qualitativ hochwertigen Quartett aufnehmen kann.
Das Es-Dur Quartett op. 127 von Beethoven wird dann wieder relativ behutsam und ausgewogen dargestellt. Diese wohlklingende Deutung wirft ein dezenteres, aber ebenso spannendes Licht auf dieses Werk, als es bei anderen Ensembles der Fall ist. Wieder einmal könnte man meinen, dass junge Künstler ein Werk befreit vom Ballast der Aufführungsgeschichte präsentieren. Das kann schief gehen, oder auch, wie hier, sehr gut.