Das Linos Piano Trio präsentiert die Kompletteinspielung der Klaviertrios von Carl Philipp Emanuel Bach. Gespielt wird auf modernem Instrumentarium mit einbezogener historisierender Lesart. Diese Werke für Tasteninstrument mit Begleitung einer Violine und eines Violoncello, zeigen einen Komponisten, der noch halb der Vergangenheit verbunden und halb der Zukunft zugewandt agierte, und richteten sich zumeist an eher ambitionierte und nicht unbedingt professionelle Musiker, zumindest was die Streicheranteile betraf. Das gilt insbesondere für die als Wq 89 erfassten sechs Stücke der ersten CD von 1776. Die beiden anderen Gruppen Wq 90 und 91 geben sich elaborierter.
Das Linos Piano Trio setzt sich aus Mitgliedern verschiedenster kultureller Herkunft zusammen, die gleichwohl eine gemeinsame Linie des Musizierens gefunden haben. Dass der Pianist bei dieser Konstellation den Vorrang in der Gestaltung führt, ist angesichts der Werkkonstruktionen kaum erstaunlich. Trotzdem nehmen sich der Geiger Konrad Elias-Trostmann und der Cellist Vladimir Waltsham ihrer Aufgaben mit Sorgfalt und Elan an.
Die Wahl moderner Instrumente, wozu das Beiheft Stellung nimmt, mag man mögen oder nicht. Jedenfalls generieren die drei eine Darstellung, die die Beliebtheit der Werke für Hausmusik verständlich macht. Die Interpretation einer Auswahl aus diesen Kompositionen durch das Trio 1790 auf historischen Instrumenten vor beinahe drei Jahrzehnten wirkt im Vergleich flüssiger und beschwingter.