Falcon; Wolfgang Amadeus Mozart: Crudele? Ah no, mio bene & Non mi dir, bell'idol mio (Don Giovanni) - Gioachino Rossini: En proie a al tristesse (Le Comte Ory) - Louis Niedermeyer: Ah! quel songe affreux (Stradella) - Giacomo Meyerbeer: Je suis seule chez moi... (Les Hugueneots) - Gaspare Spontini: Toi que j'implore avec effroi & Sur cet autel sacré que ma douleur assiège (La Vestale) - Carl Maria von Weber: Wie nahte mir der Schlummer... (Der Freischütz) - Jacques Fromental Halévy: Romance Il va venir (La Juive) - Ludwig van Beethoven: Ah! perfido op. 65 - Hector Berlioz: Le jeune pâtre breton; Aleksandra Kurzak, Morphing Chamber Orchestra, Bassem Akiki; # Aparté AP353; Aufnahme 10.2023, Veröffentlichung 18.10.2024 (67') - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Die polnische Sopranistin Aleksandra Kurzak singt Arien, mit denen die französische Sopranistin  Cornélie Falcon Triumphe feierte. Die Sängerin gab einer Gesangskategorie ihren Namen. Der Falcon-Sopran liegt auf halbem Weg zwischen Sopran und Mezzo, und in diesem Bereich fühlt sich auch die Kurzak wohl.

In vielerlei Hinsicht singt sie sehr beeindruckend, und bringt bei aller Verschiedenheit der Rollen, die sie hier singt, eine gute Leistung. Mir gefällt ihre geschmeidige, flexible Stimme, die die Register perfekt verbindet und den Gesang klug kontrolliert, auch im schönen Mezza voce-Bereich, der ihr ein wunderbar einfühlsames Singen erlaubt, was z.B. Beethovens Ah perfido im mittleren Teil eine besonders schöne Qualität gibt. Überhaupt sind es die ruhigeren Arien, in denen sie am besten singt, denn im wirklichen Drama vermisst man manchmal etwas expressive Kraft.

Ausgezeichnet ist die Artikulation, und sowohl im Französischen wie im italienischen oder im deutschen versteht man den Text recht gut. Das ergibt am Schluss des Programms eine charakterstarke, ausdrucksvoll Agathe in der Weber-Arie ‘Wie nahte mir der Schlummer’.

Am Ende stellt man sich dennoch die Frage, ob dieses Album wirklich an das erinnern kann, was die Falcon gewesen sein soll. Gerade die bei ihr gerühmte Qualität des dramatischen Soprans kommt hier nicht so sehr zum Tragen. Dafür gibt es glücklicherweise andere Qualitäten, die gefallen.

Polish soprano Aleksandra Kurzak sings the arias with which French soprano Cornélie Falcon celebrated her triumphs. The singer gave her name to a voice type. Falcon’s soprano is halfway between soprano and mezzo, and Kurzak feels at home in that range as well.

In many ways she sings very impressively, and for all the variety of roles she sings here, she performs well. I like her supple, flexible voice, which connects the registers perfectly and controls the singing wisely, even in the beautiful mezza voce range, which allows her to sing wonderfully sensitively, giving Beethoven’s Ah perfido in the middle section, for example, a particularly beautiful quality. In general, she sings best in the quieter arias, as the real drama sometimes lacks some expressiveness.

The articulation is excellent and the lyrics are quite understandable in French, Italian and German. At the end of the program, this results in a characterful, expressive Agathe in the Weber aria ‘Wie nahte mir der Schlummer’.

In the end, though, the question is whether this album can really remind us of what Falcon was supposed to be. The quality of her dramatic soprano voice, for which she was famous, is not so much in evidence here. Fortunately, there are other qualities that are pleasing.

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