‘Solo’ heißt die zweite CD der jungen französischen und mit vielen Preisen ausgezeichneten Harfenistin Anaïs Gaudemard. Sei es in der wunderbar atmosphärische Komposition ‘Légende’ von Henriette Renié, in der für Harfe bearbeiteten Klaviersonate K. 109 von Domenico Scarlatti oder im Impromptu op. 86 von Gabriel Fauré, das Spiel der Harfenistin ist faszinierend. Auch die Harfenkompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach, Paul Hindemith und Philipe Hersant begeistern restlos. Anaïs Gaudemard spannt somit einen musikhistorischen Bogen über drei Jahrhunderte. Der Hörer kann sich während 60 Minuten von dieser großartigen ‘Erzählerin’ verführen und in musikalische Landschaften begleiten lassen, die fast gänzlich unbekannt sind. So entdecken wir insbesondere mit ‘Légende’, Faurés ‘Impromptu’ und ‘Bamyan’ des 1948 geborenen Komponisten Philipppe Hersant wunderbare Musikstücke, dazu ein Instrument, das sonst eher im Hintergrund agiert und natürlich eine Musikerin, die ihre Harfe hörbar liebt und diese Liebe auf die Werke und auf den Hörer überträgt. Dass Anaïs Gaudemards Harfe so herrlich natürlich und farbenprächtig klingt, liegt aber auch am Tonmeister Alban Moraud, der hier eine exzellente Arbeit verrichtet hat und diese Produktion zu einem wahren Ohrenschmaus werden lässt.
A beautiful program with real gems for the harp, in exquisite performances by French harpist Anaïs Gaudemard.
Ein Interview mit Anaïs Gaudemard gibt es hier.